Die simplen Momente, und mögen sie noch so einfach und auf den ersten Blick belanglos sein, stellen sich im Rückblick oftmals als die wertvollsten Momente des Lebens heraus. Der beste Beweis dafür ist ein Portrait, auf dem die gesamte Familie abgelichtet ist. Vielleicht kommt es einem nur wie ein Schnappschuss vor, doch in Wirklichkeit sind diese Aufnahmen oftmals besondere Erinnerungen, wie erst die Zeit unter Beweis stellt.
Natürlich ist nicht jedes Foto dazu geeignet, eine immerwährende, schöne Erinnerung hervorzurufen. Das klingt auf den ersten Blick schwieriger, als es tatsächlich ist, obwohl ein gutes Gruppenporträt definitiv der Königsklasse der Fotografie zugerechnet werden darf.
Zwei elementar wichtige Bestandteile beim Fotografieren von Familien
Die typische Familie setzt sich aus Mitgliedern mehrerer Generationen zusammen. Meistens sind es die Kinder, die beim Fotografieren besonders quirlig sind und sich von jeder Kleinigkeit ablenken lassen. Neben dem Fokus, der Konzentration und dem Warten auf den richtigen Moment spielt noch ein anderer Aspekt eine wichtige Rolle: Das Licht. Wie bei jedem Foto ist auch bei Gruppenportraits das Licht einer der Hauptakteure. Bei spontanen Fotos haben Fotografen kein Kunstlicht dabei, dann ist es umso wichtiger, die Zeit und den Raum den Lichtverhältnissen entsprechend auszunutzen.
- Ruhige Momente einfangen
Um das Porträt einer Familie korrekt einzufangen, muss es dem Fotografen gelingen, einen seltenen Moment der Ruhe zu verewigen. Unerfahrene Fotografen machen oft die Größe einer Gruppe oder das Alter der abzulichtenden Personen für die unvermeidbaren Schwierigkeiten verantwortlich. Viel zu selten erkennen sie, dass sie tatsächlich in den meisten Fällen selbst das Problem sind, dieses aber relativ einfach beheben können. Das Stativ ist bei manchen Amateuren nicht sonderlich beliebt, doch es gilt als Geheimwaffe eines jeden Portraitfotografen. Es sorgt dafür, dass der Fotograf zu einem Ruhepol wird. Bei Benutzung eines Stativs lässt sich oft genug beobachten, dass die Gruppe, in diesem Fall die Familie, ihre Positionierung nach der statischen Kamera ausrichtet.
- Dem Licht die Hauptrolle geben
Fotografieren bedeutet wortwörtlich nichts anderes, als mit Licht zu malen. Das Licht nimmt also die Hauptrolle ein, gerade bei Bildern, die ästhetisch besonders anspruchsvoll sein und die Zeit überdauern sollten. Während es in der Dokumentarfotografie darauf ankommt, einen Moment ohne Rücksicht auf seine ästhetische Qualität oder die Tageszeit zu dokumentieren, ist es bei einem Familienporträt das berühmte Zünglein an der Waage, das letzten Endes darüber entscheidet, ob das Bild gut oder doch nur mittelmäßig wird.
Die richtige Tageszeit wählen
Am besten wirken Familienportraits on Location mit dem natürlichen Licht der Sonne, wenn sie während der frühen Abendstunden tief am Himmel steht. Während dieser „Goldenen Stunde“ steht die Sonne schon besonders tief und wirft ein Licht, das mit seiner Wärme und seinen vielen Orangetönen tatsächlich ein wenig dem Edelmetall Gold ähnelt.
Die Schatten schmeicheln den Gesichtern und modellieren diese, sodass sie besonders plastisch und lebendig wirken. Um die Sonne als Lichtquelle bestmöglich nutzen zu können, empfiehlt sich zudem der Einsatz eines Reflektors. Beim Fotografieren einer Familie oder einer anderen größeren Gruppe sollte der Reflektor natürlich entsprechend groß gewählt werden, damit dieser in der Lage ist, sämtliche unschöne Schatten unter der Nase oder dem Kinn effektiv zu füllen und damit abzuschwächen.
Frühzeitig mit Blitz und Kunstlicht arbeiten
Um unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit zu arbeiten, bietet sich früh der Einsatz eines Blitzes oder einer anderen Lichtquelle an. Mit ein wenig Übung gelingt es, sämtliche Lichtstimmungen zu imitieren. Selbst bei herrlichem Sonnenschein und dem perfekten Stand der Sonne sorgen Blitze oder LED-Dauerlichter für den letzten Schliff am Foto.
Der beste Belichtungsmodus und die Fokussperre
Moderne Digitalkameras bringen heute eine Vielzahl innovativer Funktionen mit, die bedauerlicherweise zu selten genutzt werden. Da bei einem Familienportrait mit Sicherheit mehr als nur ein Bild gemacht wird, bietet es sich an, die Belichtungszeit manuell zu wählen. Ebenso entscheiden sich geübte Fotografen für einen zuvor festgelegten Weißabgleich. Das garantiert einen einheitlichen Look und erleichtert zudem die Nachbearbeitung später am Computer deutlich.
Ein weiterer Trick guter Porträtfotografen ist es, die Fokussperre, den Back-Button-Fokus oder sogar den manuellen Fokus zu wählen. Diese Methoden sorgen dafür, dass der Fokus stets an der gewählten Stelle bleibt. Normalerweise fokussieren sich Kameras immer dann, wenn der Auslöser zur Hälfte durchgedrückt wird. Die oben genannten Modi unterbinden diesen Vorgang jedoch und bieten sich besonders dann an, wenn sich die Distanz zwischen der Kamera und der Familie kaum ändert. Hier erweist sich ebenfalls das Stativ als praktische Hilfe.
Schöne Posen und der richtige Aufbau des Bildes
Das Geheimnis guter Posen bei einem Familienporträt liegt in der Variabilität der Posen. Unbedingt sind Posen, bei denen die Familienmitglieder der Größe oder dem Alter nach geordnet sind, zu vermeiden. Je weniger System im Bildaufbau erkennbar ist, desto besser funktioniert das spätere Foto. Sind imaginäre Linien im Bild, wie beispielsweise von Gesicht zu Gesicht, zu erkennen, so sollte es sich dabei um Diagonalen und keinesfalls um waagerechte oder senkrechte Linien handeln. Im besten Fall bringt der Fotograf einige Hocker oder Kisten mit, um die Höhen entsprechend der kreativen Vorstellungen anzupassen.
Das Fazit
Hinter einem guten Familienporträt stecken tatsächlich einige Gedanken und etwas Übung. Wer die oben genannten Ratschläge ernst nimmt, der steigert die Qualität der eigenen Aufnahmen binnen kurzer Zeit beträchtlich und sorgt für großartige Familienportraits, die stets als Erinnerung dienen.
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