Bei der Reisefotografie geht es darum, neue, spannende Ziele auf eine aufregende und vielleicht vorher noch nicht dagewesene Art und Weise abzulichten. Wer sich bereits selbst einmal auf eine mehrwöchige Reise mit der Kamera und dem Rest der Ausrüstung begeben hat, der weiß, wie komplex die Planung sein kann. Welche Objektive braucht es, ist das Stativ leicht genug, um längere Touren damit absolvieren zu können und welche Filter holen das Beste aus einer Landschaft heraus? Es sind solche und noch viele weitere Fragen, die sich geneigte Reisefotografen stellen, doch die wichtigste ist und bleibt die nach der Destination. Orte, die bildlich einfach nicht genug hergeben oder vielleicht schon zigmal auf jede erdenkliche Art und Weise fotografiert wurden, führen wahrscheinlich nicht zu den Ergebnissen, die sich Reisefotografen vor dem Beginn ihres Abenteuers ausgemalt haben.
Mittels Ausschlussverfahren das perfekte Land finden
Wer sich ausschließlich auf Pro und Contra bei einzelnen Ländern fokussiert, der kommt nur mühsam zu einem Ergebnis. Ein Land ist vielleicht besonders günstig zu bereisen, es mangelt dort allerdings an der nötigen Infrastruktur, während ein anderes Land außergewöhnliche Motive bietet, aber nur mit einem teuren Langstreckenflug zu erreichen ist. Das eine, ideale Reiseziel gibt es kaum, doch das ist auch nicht nötig für erstklassige Aufnahmen. Das Abenteuer und auch das Überwinden von Hürden – diese Dinge gehören bei einer Reise in die Ferne einfach dazu.
Alles in einen Topf
Den Harz mit Bali vergleichen – das klingt auf den ersten Blick nicht besonders sinnvoll und dennoch ist es eine hervorragende Idee, sämtliche gebotene Möglichkeiten in einen Topf zu werfen. Schließlich geht es um die Fotos, um eine gute Zeit und darum, etwas Neues kennenzulernen. Dafür muss nicht unbedingt in die exotische Ferne gereist werden, denn oftmals ist es sogar spannender, vertraute Dinge neu zu entdecken, auf die das eigene Auge bereits geschult ist, als etwas vollkommen Unbekanntes.
Die Reisemöglichkeiten im Kreuzverhör
Anstatt einzelne Länder bloß miteinander zu vergleichen, ist es besser, jedes einzelne Traumland auf die Waage zu legen. Dazu bieten sich W-Fragen an, die möglichst genau das Ziel der Reise definieren sollen. Beispiele dafür sind: Welche Motive sollen fotografiert werden, wer kommt mit, wie teuer darf die Reise sein oder wie viele Tage sollen in der Ferne verbracht werden. Je mehr Fragen in den Katalog aufgenommen werden, desto schneller kristallisieren sich die Länder heraus, die am besten zu den eigenen Vorstellungen und natürlich auch den Möglichkeiten passen.
Die engere Auswahl auf Herz und Nieren prüfen
Bei der Abwägung der einzelnen Länder anhand der Fragen ist es nicht nur wichtig, mit den Möglichkeiten hart ins Gericht zu gehen, ebenso wichtig ist es, ehrlich zu sich selbst zu sein. Natürlich bieten gewisse Länder gerade aufgrund der derzeit dort vorherrschenden Situation vielleicht besonders spannende Motive. Doch ist es das Risiko wert, gerade, wenn Bilder nicht auf einem professionellen Level, also für Agenturen oder Tageszeitungen angefertigt werden?
Vor der Reise sollten auf jeden Fall die Hinweise des Auswärtigen Amtes berücksichtigt werden. Kein Foto ist es wert, dafür seine Gesundheit zu riskieren.
Die detaillierte Planung löst die letzten Rätsel
Ist es trotz der genauen Analyse der möglichen Reiseländer nicht möglich, die Liste auf ein einzelnes Land zu reduzieren, so ist es das Beste, einfach mit der Planung zu beginnen. Wer alles aus seinen Tagen in der Ferne herausholen möchte, der muss gezwungenermaßen ins Detail gehen. Diese Arbeit ist mühsam, manchmal zeitintensiv und dennoch trägt sie oft zur Vorfreude auf die anstehende Zeit bei.
Besonders effektiv ist das detaillierte Planen, wenn sich aus der Ferne ein genauerer Eindruck von einem Land gemacht werden soll. Was schreiben erfahrene Reisejournalisten oder Blogger über das Land? Bei dieser finalen Phase der Entscheidungsfindung ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören. Ist es bereits im heimischen Komfort, mit viel Zeit, kaum möglich, passende Unterkünfte oder wichtige Informationen zu finden, so ist das ein Indikator, dass sich dergleichen im Eifer des Gefechts, also vor Ort, nochmals deutlich schwieriger gestalten wird.
Zum Schluss führt diese Methode in den allermeisten Fällen zum Erfolg und das Kopfzerbrechen hat ein Ende – nun darf das heiß ersehnte Reisefieber einkehren.
Wenn auch Sie tolle Fotos auf Ihrer Reise gemacht haben, taggen Sie uns gerne auf Instagram und Facebook mit dem Hashtag #jinbeifotobox. Wir freuen uns auf Ihre Ergebnisse!