Die Makrofotografie gehört zu den faszinierendsten Themenfeldern, die die Fotografie zu bieten hat. Dinge, die dem Auge sonst verborgen bleiben, sind plötzlich riesengroß und überzeugen mit einem unfassbaren Detailreichtum.
Zumeist handelt es sich bei Makroaufnahmen um solche, bei denen sich der Laie, aber auch der geübte Fotograf, gelegentlich die Frage stellt, wie denn Derartiges eigentlich möglich ist. Braucht es dafür nicht besonderes und teures Equipment oder eine langwierige Schulung? Anfänger, die sich mit dieser faszinierenden Teildisziplin genauer auseinandersetzen möchten, brauchen allerdings nichts zu befürchten, der Einstieg gelingt in den meisten Fällen schneller und einfacher als gedacht. Vielleicht hat der ein oder andere sogar schon die passende Ausrüstung zu Hause, ohne davon zu wissen.
Welches Equipment kommt bei der Makrofotografie zur Verwendung?
Das Equipment spielt in der Fotografie nicht immer eine wichtige Rolle und dennoch hat dieses bei der Makrofotografie einen besonderen Stellenwert. Wer selbst schon einmal versucht hat, mit seiner Kamera und dem Objektiv möglichst nahe an ein kleines Objekt heranzukommen, musste sehr wahrscheinlich feststellen, dass das Bild nicht mehr scharf wird, da sich das Objekt außerhalb der sogenannten Naheinstellgrenze befindet.
Dennoch bietet sich als Kamera für die Makrofotografie beinahe alles an. Mit dem Smartphone oder den meisten Kompaktkameras ist es heute bereits möglich, gute Bilder zu erstellen. Derartige Geräte sind natürlich immer Kamerasystemen mit einem Wechselobjektiv vorzuziehen. Der Grund dafür ist der, dass das verwendete Objektiv die Hauptrolle bei der Makrofotografie einnimmt. Im besten Fall kommt ein Makroobjektiv zum Einsatz, das sich durch seine hohe Abbildungsleistung und seine geringe Naheinstellgrenze auszeichnet. Makroobjektive sind besonders gekennzeichnet und verfügen über eine bestimmte Konstellation der Linsenelemente, die zum einen die bereits erwähnte Naheinstellgrenze deutlich verringern und zudem für eine starke Vergrößerung sorgen.
Wer nicht sofort Geld in ein neues Objektiv investieren möchte, der kann sich an das Thema Makrofotografie mittels zweier unterschiedlicher Hilfsmittel herantasten: den Vorsatzlinsen und Makro-Zwischenringen. Beide Varianten verringern die Naheinstellgrenze eines herkömmlichen Objektivs, die Verwendung solcher Hilfsmittel geht allerdings zulasten der Abbildungsqualität und der Lichtstärke.
Unverzichtbar für gestochen scharfe Bilder: Das Stativ
Zum Equipment eines Makrofotografen zählen natürlich noch weitere Gegenstände. Besonders nützlich ist dabei ein Stativ. Ein solches erlaubt nämlich das Arbeiten mit relativ kleiner Blende, niedrigem ISO-Wert und zugleich einer längeren Belichtungszeit. Eine kleine Blende, etwa ab f8.0, ist notwendig, um aufgrund der Nähe des zu fotografierenden Objekts zum Objektiv eine ausreichende Tiefenschärfe zu erreichen. Der niedrige ISO-Wert ist gewünscht, da dieser Bildrauschen und Fehlfarben effektiv vermeidet.
Um im Studio, aber auch in der Natur, den perfekten Bildlook zu kreieren, nutzen immer mehr Makrofotografen Kunstlicht. Bei bewegten Objekten bieten sich Studioblitze oder aber Aufsteckblitze an. Beliebt sind zudem Dauerlichter. Handliche LEDs und Geräte mit Akkubetrieb eignen sich hervorragend, um den gewünschten Look in einer Makroaufnahme zu erreichen.
Um die Details und die Plastizität eines Insekts oder einer Blume im Bild deutlich hervorzuheben, muss das Licht so eingesetzt werden, dass der Schattenwurf diese Aufgabe erfüllt. Vor allem beim Fotografieren von Tieren sollte allerdings darauf geachtet werden, möglichst ohne helle Kunstlichtquellen zu arbeiten. Natürlich ist bei der digitalen Makrofotografie die anschließende Nachbearbeitung ein wichtiges Element, doch aufgrund des Detailreichtums ist es entscheidend, dass die getätigten Aufnahmen bereits größtenteils den eigenen Vorstellungen entsprechen.
Der Fokus in der Makrofotografie
Da es in der Makrofotografie zumeist um den Bruchteil eines Millimeters geht, ist der manuelle Fokus dem Autofokus vorzuziehen. Gerade, wenn der Schärfebereich auf eine bestimmte Stelle gelegt werden soll, ist auf den Autofokus zumeist kein Verlass.
Neben dem Autofokus muss zudem die Bildstabilisierung der Kamera und des Objektivs deaktiviert werden, wenn diese über solch eine Funktion verfügen und sich während des Fotografierens eines Stativs bedient wird. Beim Fotografieren aus der Hand sind die mechanische oder die digitale Bildstabilisierung allerdings starke Helfer.
Wer sich nach dem Fotografieren der digitalen Nachbearbeitung widmen möchte, der versucht sich am besten einmal an der Methode des Fokus-Stacking. Hierbei wird der Fokus manuell oder automatisch um winzige Abstände verschoben, sodass beim späteren Zusammenfügen in einer dazu fähigen Software ein durchgehend scharfes Bild entsteht.
Welche Fehler passieren häufig?
Zu den häufigsten Anfängerfehlern zählen das Verwenden einer zu großen Blendenzahl, das blinde Vertrauen in den Autofokus, oder die fehlende Aufmerksamkeit auf das Licht in der Bildkomposition. Viele Fehler passieren zudem, weil nicht auf ein stabiles Stativ gesetzt wird.
Die schönsten Motive für die Makrofotografie
Bei der Makrofotografie geht es darum, das Gewöhnliche vollkommen anders und ungewohnt darzustellen. Wassertropfen, die mit dem Blitz eingefangen werden, die Fliege auf dem Tisch, das Innere einer Blüte oder die feinen Details einer Münze. Gerade für Anfänger ergibt sich daraus die Chance, dass sie unter kontrollierten Bedingungen zu Hause üben können. Alltagsgegenstände, wie beispielsweise Spielfiguren oder Zifferblätter von Uhren, bieten sich hervorragend für die ersten Versuche an. Geht es später nach draußen, so schenkt die Natur praktisch endlose Motive.
Ein Fazit zur Makrofotografie
Der Lernprozess ist bei der Makrofotografie tatsächlich durch einfaches Ausprobieren am schnellsten zu bewältigen. Da sich praktisch alles als Motiv eignet, gehen einem die Ideen so schnell nicht aus. Wer in kleinen Schritten beginnt, der ergänzt sein Equipment Stück für Stück, so etwa um Blitzlichter, handliche LED-Dauerlichter oder professionelle Objektive.
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