Kälte, Härte, Einsamkeit oder doch Wärme, Geborgenheit und sommerliche Gefühle – allein die Farbe und die Temperatur des Lichts verändern mit einfachsten Mitteln den Kontext und den Ausdruck eines Bildes. Wer das Arbeiten mit buntem RGB-Licht und mit Farbfolien seinem Repertoire hinzufügen möchte, der erfährt im folgenden Beitrag, dass es dafür weder teure Technik, noch ein Studio benötigt. Mit einfachen Mitteln und der nötigen Kreativität lassen sich binnen Minuten außergewöhnliche Effekte erzielen, die durchaus mit denen aus Hochglanzmagazinen vergleichbar sind.
Wie entfalten Farbkonzepte und -kontraste ihre Wirkung?
Wie bereits erwähnt, entfalten Farben eine bestimmte Wirkung. Für den Betrachter tun sie das unterbewusst, Fotografen müssen sich hingegen bewusster mit den Farben auseinandersetzen, um diese gezielt zu verwenden. Es empfiehlt sich also, vor dem Shooting einen Plan aufzusetzen, der genau festlegt, welcher Effekt erzielt werden soll und welche Aussage mit der bewussten Farbgebung getroffen wird.
Um sich die Sache deutlich zu erleichtern, empfiehlt sich die Auseinandersetzung mit der historischen, kunstgeschichtlichen und psychologischen Bedeutung von Farben. Die folgende Auflistung ist für die westliche Welt gültig, wer für ein Publikum aus einem anderen Kulturkreis fotografiert, der muss nach den dort gültigen Bedeutungen von Farben recherchieren, um einen eventuellen Fauxpas zu vermeiden. Als Beispiel steht die Farbe Weiß im Westen für Reinheit und Frieden, in zahlreichen asiatischen Ländern ist sie allerdings die Farbe des Todes und der Trauer.
Folgende Farben zeigen, wie zahlreich die Bedeutung der Farben ist. Im Einklang mit der Bildkomposition, dem Lichtaufbau und dem Dargestellten lassen sich damit beinahe unendlich unterschiedliche Aussagen treffen:
- Rot: Diese Farbe kann Macht, Liebe, Leidenschaft oder sogar Wut darstellen. Sie wird auch mit Sinnlichkeit, Kühnheit und Individualität in Verbindung gebracht.
- Grün: Grün wird oft mit der Umwelt und Natur in Verbindung gebracht. Sie kann auch Fruchtbarkeit und Wachstum darstellen.
- Blau: Blau kann Vertrauen, Coolness oder Traurigkeit darstellen. Sie steht zudem für Intelligenz oder Frieden.
- Weiß: Weiß steht für Reinheit, Unschuld und Frieden und in Fotos oft für die Hochzeit.
- Grau: Grau zeigt Neutralität oder Apathie an.
- Braun: Braun wird oft mit der Erde und der Natur in Verbindung gebracht. Die Farbe kann auch Stabilität und Ausdauer darstellen.
- Schwarz: Schwarz kann als Abwesenheit von Licht angesehen werden oder umgekehrt Einheit und Gelassenheit symbolisieren. Weniger in der Fotografie, umso mehr in anderen Bereichen der Kunst, steht Schwarz für das Böse.
Das Aussehen und die Bedeutung der Farbschemata wird oft auf kulturelle Unterschiede zurückgeführt. Grün wird etwa mit Irland in Verbindung gebracht, Rosa wird oft in Verbindung mit Japan und dem Kirschblütenfest genutzt, Rot gilt politisch als Sinnbild für Russland und den Kommunismus, Gelb gilt als Symbol für Indien und Gold.
Die Vielfalt an Möglichkeiten kann zu Beginn verwirren, stellt sich aber schnell als mächtiges Mittel heraus, um eine eigene Bildsprache zu verwirklichen. Gerade, wenn mit Komplementärfarben, also mit Farben, die sich auf dem Farbkreis gegenüberliegen, gearbeitet wird, eröffnet sich aus fotografischer Sicht eine komplett neue Welt.
Wie lassen sich Farbkonzepte fotografisch umsetzen?
Farbfolien
Farbfolien stellen den schnellsten, einfachsten und günstigsten Einstieg in die Fotografie mit farbigem Licht dar. Eine Farbfolie wird einfach vor die Lichtquelle geklemmt und schon ist das Licht eingefärbt. Farbfolien sollten jedoch niemals unmittelbar vor oder auf die Lichtquelle gesetzt werden, um Feuer oder Schäden an Lichtquelle und Folien zu verhindern. Gerade deshalb sollte man sich vor Gebrauch der Farbfolien genaustens über die Kompatibilität der jeweiligen Geräte informieren.
Zum Lernen bietet sich diese altbewährte Methode hervorragend an, sie muss jedoch gut durchdacht sein, denn bei der Verwendung starker Dauerlichter besteht, wie eben beschrieben, eine erhöhte Brandgefahr.
RGB-fähige LED-Dauerlichter
Die moderne, flexible und sichere Lösung, um die gewünschten Farbeffekte in einem Bild zu erzielen, ergibt sich aus der Nutzung von RGB-fähigen Dauerlichtern. Im Vergleich zu Blitzen haben diese den großen Vorteil, dass der Effekt bereits vor der Aufnahme des Bildes sichtbar ist, die Wirkung des Lichts und der Farbigkeit lässt sich damit wesentlich präziser nutzen.
RGB-fähige Lichter gibt es heutzutage in der Form leistungsstarker LEDs, als handliche Pockets, die in jedem Rucksack Platz finden, als Würfel, Stablichter oder sogar als Ringlichter. Das bedeutet zum einen, dass Fotografen ihre bisher gewohnten Lichtaufbauten einsetzen, ohne sich an eine neue Technik gewöhnen zu müssen, und zum anderen steht es für eine maximal einfache und gezielte Bedienung, da die meisten der modernen Lösungen zudem mit einer App ausgestattet sind.
Die Vorteile der Nutzung RGB-fähiger Dauerlichter liegen damit auf der Hand. Diese sind sicher, vielseitig und machen die Verwendung von Farben im eigenen Bild so einfach wie nie.
Ein Fazit zur Fotografie mit farbigem Licht
Diese Art der Fotografie sollte zum Repertoire eines jeden Fotografen zählen, denn korrekt eingesetzt ist es damit ein Leichtes, seinen eigenen und unverkennbaren Stil zu entwickeln. Dank moderner Dauerlichter braucht es oftmals kein spezielles Equipment und Shootings mit erstklassigen und kreativen Ergebnissen lassen sich fortan sogar spontan durchführen.
Wenn auch Sie farbenfrohe Aufnahmen gemacht haben, taggen Sie uns gerne auf Instagram und Facebook mit dem Hashtag #jinbeifotobox. Wir freuen uns auf Ihre Ergebnisse!