Wer kennt diese Situation nicht: Sie machen Ihren Job und irgendwann haben Sie das GefĂŒhl, dass Sie in einer Sackgasse angekommen sind. Die Routine hat Sie fest im Griff. Leichtigkeit und Inspiration sind im Alltag irgendwo auf der Strecke geblieben. Dann brauchen Sie dringend neue Ideen und Ansatzpunkte.
Unsere zehn Tipps helfen Ihnen, bei Ihrer PortrĂ€tfotografie andere Wege zu gehen und weiter zu entwickeln. Also raus aus der Komfortzone und rein in das Abenteuer âPortrĂ€tâ!
Tipp Nr. 1:Â Verlassen Sie Ihr Studio und fotografieren Sie das Model in einer bislang ungewohnten Location
Fotografieren Sie zum Beispiel in Ihrer persönlichen Umgebung, in der freien Natur und durchaus auch mal im Regen. Das stellt Sie vor ganz neue Herausforderungen und hilft, ausgetretene Pfade zu verlassen. Gleichzeitig gibt es ein gutes GefĂŒhl, auch schwierige Bedingungen gemeistert zu haben.
Tipp Nr. 2:Â Schauen Sie Ihr Portfolio durch
Haben Sie bislang mehr oder minder nur Frauen fotografiert? Immer den gleichen Typ, stark geschminkt oder in der gleichen Altersklasse? Dann Ă€ndern Sie Ihren Stil und suchen sich mal mĂ€nnliche Models, Personen unterschiedlichen Alters, Menschen auĂerhalb des ĂŒblichen Model-Profils oder stark extrovertierte Persönlichkeiten. Der Umgang mit ihnen schĂ€rft den Blick fĂŒr ihren Charakter, ihre ganz persönliche Ausstrahlung und bereichert die Fotografie um viele neue Facetten.
Tipp Nr. 3: AufwÀndige Inszenierungen
Aktbilder beschĂ€ftigen und fordern Sie beispielsweise auf verschiedenste Weisen. Eine so intime Situation verlangt einerseits einen professionellen und sensiblen Umgang mit dem Model ab und der Grat zwischen Ă€sthetischem und geschmacklosem Akt ist schmal. DarĂŒber hinaus schult die Aktfotografie den Blick fĂŒr die Komposition eines Bildes und verhindert âgeistesabwesendes Drauflos-Fotografierenâ.
Tipp Nr. 4:Â Spontane Aufnahmen sind gut, ein Storyboard hat aber auch seine VorzĂŒge
Mit solch einem Ablaufplan gibt man seinem Model fĂŒr natĂŒrlich wirkende PortrĂ€ts eine kleine Rolle vor, die es vor der Kamera spielt. Statt womöglich unnatĂŒrlichen und verkrampften Posen fĂ€ngt man viel eher eine Lockerheit und natĂŒrliche Ausstrahlung ein.
Tipp Nr. 5: Arbeiten Sie statt in Farbe hĂ€ufiger mal in SchwarzweiĂ
Farbe lenkt gerne vom Wesentlichen, dem Licht, ab. Ohne ablenkende Farbe schulen Sie Ihren Blick fĂŒr das Licht und wie es das Motiv modelliert. Man konzentriert sich dadurch wesentlich besser darauf, wie man ein Motiv ausleuchtet.
Tipp Nr. 6: Verwenden Sie fĂŒr Ihre PortrĂ€ts mal andere Perspektiven, Belichtungszeiten, Blenden oder Brennweiten
Benutzen Sie ein 35 Millimeter Weitwinkel, auch wenn oder gerade, weil es eine völlig andere Bildwirkung hat. Setzen Sie einen Ringblitz statt der Standard-PortrĂ€t-Beleuchtung ein, wĂ€hlen Sie andere Ausschnitte, nutzen Sie andere Aufnahmeformate, verĂ€ndern Sie die ISO- oder WeiĂabgleichs-Einstellung. Brechen Sie die ĂŒblichen Foto-Regeln fĂŒr die Bildgestaltung. Machen Sie es einfach mal anders als sonst. Alles was neu ist oder vom Gewohnten abweicht, belebt die Arbeit.
Tipp Nr. 7:Â Ăffnen Sie sich fĂŒr die Ideen anderer
Oft haben Stylisten, Maskenbildner oder Grafiker einen anderen, unverstellteren Blick auf die Szenerie. Nehmen Sie Anregungen auf und denken Sie ĂŒber sie nach, statt sie von vorneherein abzulehnen. Es ist oft die eine winzige Kleinigkeit, die neue Impulse verleiht.
Tipp Nr. 8:Â Schauen Sie anderen Fotografen ĂŒber die Schulter
Sehen Sie sich deren Website, ihre Seiten auf Facebook, Pinterest oder Instagram an, analysieren Sie ihre Bilder und entwickeln daraus neue Bildideen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, besuchen Sie den Workshop eines anderen PortrÀtfotografen und lernen von ihm, wie er das Thema angeht und umsetzt. Von den Besten lernen schadet auf keinen Fall!
Tipp Nr. 9:Â Ganz wichtig: Bleiben Sie offen fĂŒr neue EindrĂŒcke!
Sehen Sie sich Filme an, blĂ€ttern Sie durch Magazine, lernen Sie neue Posen, LichtfĂŒhrungen, Inszenierungen kennen. Schulen Sie Ihr Auge fĂŒr die Personen vor der Kamera, wie sie sich bewegen und wann sie ihre faszinierende Ausstrahlung entwickeln. Und hinterfragen Sie nicht alles, denn nur dann sind Sie offen fĂŒr neue Inspirationen.
Tipp Nr. 10:Â Und zum Schluss, schalten Sie ruhig mal ab. Und zwar den Computer oder Fernseher
Internet oder TV ĂŒberfluten Sie permanent mit Reizen, die die KreativitĂ€t unnötig blockieren. Gute Ideen lassen sich im Ăbrigen nicht erzwingen, sie kommen, wenn man am wenigsten damit rechnet.